BRONZE (CuSn)

Geschichte

Bronze, eine Legierung des Kupfers (Cu) mit Zinn (Zn), hat bereits vor 5000 Jahren einen großen Einfluss auf den Gang der Menschheitsgeschichte ausgeübt und den technischen Fortschritt gefördert. Daher wird eine Periode des geschichtlichen Zeitraumes nach ihr benannt „Bronzezeit“ (2000-800 v. Chr.). Die Entdeckung eines Schiffswracks vor der türkischen Mittelmeerküste in der Nähe von Bodrum mit 10t Kupfer und 1t Zinn zeigt, dass vor über 3500 Jahren die beiden Elemente separat hergestellt worden sind. Vermutlich um 2500 v. Chr. Wurde erstmals mit Zinn legiertes Kupfer vergossen. Beleg dafür ist der berühmte bronzene Kopf aus Vorderasien um 2000 v. Chr.. Auch heute im Zeitalter der Bits und Bytes nimmt Bronze eine herausragende Stellung unter den Werkstoffen ein.

Merkmale

Während reines Kupfer relativ weich ist, weist Bronze durch die Legierungskomponente Zinn eine hohe Festigkeit und Härte auf. Außerdem ist Bronze sehr korrosions- und verschleißfest. Die Leitfähigkeit für Elektrizität und Wärme ist bei niedrigen Zinngehalten gut. Zudem verfügt Bronze über gute Feder- und Gleiteigenschaften.

Zusätzlich zu dem Zinn, lässt sich durch das Zulegieren weiterer Elemente wie Zink, Nickel und Phosphor die Eigenschaften von Bronze gezielt steuern. Blei wird zur Verbesserung der Spannbarkeit und Gleiteigenschaft zugesetzt. Bronzen mit dem dritten Legierungselement Zink nehmen eine besondere Stellung ein; sie machen die Gruppe der Kupfer-Zinn-Zink-Gusslegierungen (Rotguss) aus.Bronze ist dank ihres warmen Farbtons ein Werkstoff mit Ausstrahlung. Das macht sie interessant für das Kunsthandwerk und die bildende Kunst. Bei niedrigem Zinngehalt ähnelt Bronze der lachs-roten Farbe des Kupfers, mit steigendem Zinngehalt nimmt sie dagegen braun-rote bis rötlich- und grünlich-gelbe Schattierungen an.

Anwendungen / Produkte

Die hervorragende Eigenschaftskombination trägt dazu bei, dass Bronze auf vielfältige Weise genutzt werden kann und in nahezu allen Industriezweigen eingesetzt wird: im Maschinen- und Apparatebau, im Schiff- und Kraftwerksbau, in der Chemischen und Nahrungsmittelindustrie, in der Papierfabrikation, dem Druckereiwesen und der Textilbranche. Bronze findet zum Beispiel Verwendung in Getrieben und Pumpen, für Gleitlager, hoch beanspruchte Zahnräder und Schneckengetriebe, für Federn, Schrauben, Bolzen und Muttern, für Rohre und Behälter. In der Elektronik wird sie unter anderem für Steckverbinder, Kontaktstreifen, Relaisfedern und Kabelklemmen genutzt und dient als Systemträger für Halbleiter. Im Sanitärbereich wird Bronze (Rotguss) insbesondere zur Herstellung von Fittings und Armaturen eingesetzt.